Der Frühling ist da. Die Sonne gewinnt an Kraft, die Tage werden länger – und eigentlich sollte jetzt alles ein bisschen leichter sein, oder?
Doch viele Menschen erleben gerade das Gegenteil: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme. Dieses Phänomen nennt sich Frühjahrsmüdigkeit – und auch wenn es sanft klingt, kann es ganz schön zäh sein.
Aber warum kostet uns eigentlich der Übergang vom Winter in den Frühling so viel Kraft – und was hilft, um die eigene Energie wieder in Balance zu bringen?
Was ist Frühjahrsmüdigkeit?
Frühjahrsmüdigkeit ist keine Krankheit, sondern ein temporärer Zustand, der durch verschiedene biologische Prozesse ausgelöst wird.
Sie tritt meist im März oder April auf – also genau dann, wenn die Natur durchstartet und du dich eigentlich selbst voller Tatendrang fühlen möchtest.
Die Ursache? Eine ganze Kaskade innerer Umstellungen, die dein Körper durchläuft, um sich an die hellere, wärmere Jahreszeit anzupassen. Und wie das so ist bei Umstellungen: Sie kosten Kraft.
Warum fühlen wir uns im Frühling oft schlapp?
Es gibt mehrere Faktoren, die zusammenspielen – und dein Energielevel vorübergehend aus dem Gleichgewicht bringen können:
1. Hormonelle Umstellung
Mit dem steigenden Tageslicht erhöht sich die Serotoninproduktion (das „Wach- und Glückshormon“), während gleichzeitig der Melatoninspiegel (Schlafhormon) zurückgehen muss.
Das passiert aber nicht von heute auf morgen – diese hormonelle Verschiebung führt zu innerem Ungleichgewicht, das sich in Müdigkeit und Trägheit äußern kann.
2. Niedriger Blutdruck
Die wärmeren Temperaturen weiten die Blutgefäße – dadurch kann dein Blutdruck absinken. Und das kann zu Symptomen wie Schwindel, Abgeschlagenheit oder verlangsamtem Denken führen.
3. Nährstoffdefizite nach dem Winter
Vitamin D, B-Vitamine, Magnesium oder Eisen – all das kann nach der dunklen Jahreszeit knapp werden. Und genau diese Mikronährstoffe braucht dein Körper für Energie, Konzentration und seelisches Gleichgewicht.
Woran erkennst du Frühjahrsmüdigkeit?
Frühjahrsmüdigkeit zeigt sich nicht abrupt, sondern eher schleichend – manchmal fast unbemerkt. Und weil sie nicht greifbar ist wie ein Schnupfen oder Husten, zweifeln viele an sich selbst. Zu Unrecht. Typische Anzeichen sind:
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Anhaltende Müdigkeit, selbst wenn du eigentlich genug schläfst
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Antriebslosigkeit – Dinge, die sonst leichtfallen, fühlen sich mühsam an
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Konzentrationsprobleme oder geistige Trägheit
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Stimmungstiefs, Gereiztheit oder ein unerklärliches „Emo-Gefühl“
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Schwacher Kreislauf, Schwindel oder Kopfschmerzen
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Verstärktes Schlafbedürfnis oder unruhiger Schlaf
Wenn dir das bekannt vorkommt: Du bist nicht allein. Viele Menschen erleben im Frühling eine gewisse Diskrepanz zwischen äußerem Aufbruch und innerem Stillstand.
7 Dinge, die wirklich helfen – sanft, aber wirksam
1. Tageslicht tanken
So oft es geht: Rausgehen. Spazieren, durchatmen, Licht aufnehmen. Das fördert die Bildung von Serotonin – und hilft, Melatonin abzubauen. Schon 20 Minuten Tageslicht am Vormittag können viel bewirken.
2. Sanfte Bewegung – ohne Leistungsdruck
Walken, Yoga, leichtes Stretching oder ein kleiner Morgenlauf – Hauptsache, du bringst deinen Kreislauf in Schwung. Und dein Kopf zieht nach.
3. Ernährung, die dich trägt
Frisches Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkorn – dein Körper braucht jetzt Nährstoffe, die satt machen und stabilisieren. Besonders wichtig: Eisen, Vitamin B12, Magnesium und Vitamin D.
4. Kreislauf anregen
Wechselduschen, kaltes Wasser im Gesicht, Bürstenmassagen oder einfach barfuß durch feuchtes Gras – alles, was dich ein bisschen „aufweckt“, hilft beim Umschalten.
5. Rituale statt Radikalität
Du musst nicht gleich alles verändern. Kleine, wiederkehrende Rituale helfen deinem Körper, sich zu orientieren. Ein fester Morgenablauf, eine Abendroutine oder ein kurzer Digital-Detox zwischendurch können erstaunlich viel auslösen.
6. Schlafhygiene stärken
Auch wenn du dich schläfrig fühlst: Vermeide zu langes Ausschlafen oder Dauernaps. Halte deine Schlafzeiten stabil, lüfte abends gut durch und meide grelles Licht vor dem Einschlafen.
7. Gezielte Unterstützung von innen
Wenn du das Gefühl hast, dein Körper braucht gerade mehr Support, können natürliche Helfer wie Cordyceps, Ginseng oder bestimmte B-Vitamine unterstützen.
Und wer weiß – vielleicht findest du genau das, was dich jetzt stärken könnte, auch ganz zufällig bei uns ;-)
Fazit: Dein Tempo, dein Frühling
Der Frühling lädt uns ein, neu zu starten. Doch nicht jeder Körper ist sofort bereit.
Wenn du dich also momentan müde fühlst, langsamer bist oder innerlich auf Stand-by – sei sanft mit dir. Du musst nicht sofort aufblühen, nur weil die Welt es tut.
Es braucht lediglich kleine, regelmäßige Impulse: mehr Licht, mehr Bewegung, frische Luft, nährstoffreiche Ernährung und bewusst gesetzte Pausen.
Auf diese Weise kannst du deinem Körper helfen, wieder in den Rhythmus zu finden – sanft, in deinem Tempo.